Nastja – Die bloggende Mox

Nastja – The blogging Mox

Gezeichnete Katze mit einseitigen Audio-Cideo-Headset

Affinity: eine Alternative zu Adobe? 

Will ich weiter mit einem veralteten Adobe-Creative Suite 6 weiterarbeiten, das inzwischen doch einige Macken hat? Ist Affinity von Serif eine Alternative?

Symbolbild der Bloggerin Nastja, die Mox

Diese Fragen stellten sich anlässlich einer Neuinstallation meines Computersystems. Eigentlich wollte ich das in einem Tweet erklären und meine Meinungen und Erfahrungen darlegen, aber ich hab’s knapp nicht geschafft dies auf 280 Zeichen runterzubrechen. Darum sind es halt nun ein paar Zeichen mehr.

Eine riesengrosses Danke an die beste und tollste Nerderlei die mir beim korrigieren und mit viel Zuspruch geholfen hat – und immer wieder hilft, einfach schon nur, dass es sie gibt. Sie hat auch einen sehr lesenswerten Blog unter www.nerderlei.de

Veraltete Adobe Software

Adobe hat ganz tolle Produkte, ich selber nutze Photoshop, InDesign und sehr selten mal Illustrator in der alten Version CS6. Wenn ich im folgenden von Adobe Programmen schreibe, meine ich explizit diese drei. CS6 bietet keine 4k-Monitor-Unterstützung (auch wenn es Workarounds gibt) und gerade beim InDesign tauchen immer mehr Probleme auf. «Selber Schuld kauf dir doch eine neue Version» könnte man nun sagen, was übrigens auch die offizielle und häufigste User-Antwort ist, wenn man Support oder Foren bemüht. Adobe CS6 sei halt veraltet und hat Bugs, «und wer den Broschürendruck bei InDesign benutzt ist eh selber schuld».

Ägyptische HieroglyphenDieses Bild wurde wahrscheinlich nicht mit einem Adobe-Programm gestaltet

Adobe – Tolle teure Produkte 

Die Produkte sind wirklich top und standen lange ausserhalb jeglicher Konkurrenz, was sich leider auch im Preis niederschlug und im Abomodel. Wirtschaftlich gesehen ist das Abomodel für Adobe sehr klug und sie festigen damit die Kundenbindung enorm. Auch sind ihre Produkte ein fester Bestandteil im Arbeitsablauf vieler Firmen. Deshalb werden die wenigsten ein alternatives Produkt in Betracht ziehen. Die Anpassung der Arbeitsabläufe und die Schulung aller Beteiligten würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen; und somit noch mehr Geld kosten.

Aufgrund dieses «Polsters», kann Adobe die Preise fast nach Belieben festsetzen. Adobe gibt’s im Abo und die aktuelle Version kostet ca. sFr. 700/Jahr, was doch ziemlich viel Geld für eine Privatperson und/oder einen kleinen Verein ist.  Auch benötige ich nicht immer die neuste Version, sondern will eine Version, die funktioniert, mit der ich alles machen kann. Wenn es läuft, will ich möglichst lange nichts ändern müssen. Gerade von Laien ist das sehr gewünscht. Ausserdem sind Abo-Modelle mir persönlich zutiefst unsympathisch. Ich bevorzuge es Sachen richtig zu kaufen und zu besitzen.

Alternatives Produkt: Affinity

Was gibt’s für Alternativen? «Dann nutz’ doch Word!» wurde mir auch schon mal in einem Forum empfohlen auf eine Kritik an Indesign. Die Antwort halt ich für sehr arrogant, elitär und nicht zielführend, eine Argumentation dazu erspar ich mir.

Und als kleine, liebe Punk, die ich bin, will ich auch nicht unbedingt Gross-Konzerne unterstützen, wie Adobe, das 2021 rund 12 Milliarden Umsatz und über 5 Milliarden Gewinn gemacht hat mit rund 22’000 Angestellten . Darum freut es mich umso mehr, dass ich dank Tipps von verschiedenen Leuten auf Affinity von Serif aufmerksam gemacht wurde. (2021 rund 190 Angestellte und einem Umsatz von 25 Millionen bei einem Gewinn von nicht ganz 15 Millionen).

Computer Arbeitsplatz mit einer Fotomontage eines Äffchens das aus dem Bildschirm greiftNicht nur Fotomontagen, auch selber Zeichnen und Dokumente gestalten ist gefragt

Affinity – Erste Erfahrungen

Affinity, bzw. die 3 Programme Photo, Publisher und Designer, habe ich für etwas mehr als Fr. 80.— gekauft (weil Sonderaktion), inzwischen gilt wieder der reguläre Preis von je Fr. 55/Software also Fr. 165.— für alle 3. Dafür darf ich die Software auf jedem eigenen Computer installieren und benutzen. Die Installation läuft sehr flüssig und die Programme selber auch. Sogar auf meinen Surface laden die Programme recht schnell und sind ruckelfrei zu bedienen, was bei den Adobe-Programmen nicht immer der Fall war. Das Menu und die Werkzeugleisten sind sehr übersichtlich gestaltet und sind sehr frei für den eigenen Gebrauch optimiert modifizierbar. Der Aufbau hat auf den ersten Blick gewisse Ähnlichkeiten mit Adobe, auf den zweiten Blick merkt man dann rasch, dass doch alles ein wenig woanders ist.

Affinity – Features

Wenn man das Arbeiten in Adobe gewohnt ist, wird man in Affinity trotzdem zuallererst am Suchen sein. Features, wo man weiss dass die unter «Bearbeiten» sind, sind dann halt unter «Filter» und auch die bekannten Shortcuts gehen nicht mehr alle. Oder auch nur in Photo eine Ebenenmaske zu setzen, die nur auf die darunterliegende Ebene wirkt, hat einiges Suchen und Tüfteln erfordert. Es ist definitiv einiges an Umgewöhnung und Umschulung notwendig. Die gute Übersicht und die gute Hilfe helfen enorm. Mit etwas Suchen konnte ich bisher jede Funktion aus den Adobe Programmen in Affinity finden. Auch der Austausch der Programme untereinander funktioniert reibungslos. Im produktiven Betrieb konnte ich es noch nicht ausreichend testen, aber es traten bisher keine unlösbaren Probleme auf. Auch Makros und RAW-Stapelverarbeitungen sollten möglich sein.

Affinity – Fremdkompatibilität

Was ist mit den alten Photoshop-Dateien oder den InDesign-Broschüren etc.? Das war die nächste grosse freudige Überraschung: Photoshopdateien lassen sich Problemlos in Affinity Photo öffnen, InDesign-Dateien müssen als IDML abgespeichert werden, dann kann man die im Affinity Publisher öffnen und hat alle Einstellungen importiert inkl. Formatvorlagen, Schnittmarken und was es sonst alles gibt. Cool! Da müssen also nicht alle Vorlagen neu gemacht werden. PDF-Dateien lassen sich auch sehr gut mit Affinity Designer öffnen und bearbeiten. Sogar besser und flüssiger als mit dem Adobe Acrobat. Ob es auch alle Farbraumprofile und weitere Profieinstellungen bietet, kann ich nicht sagen, da ich das nicht benutze. So grob geschätzt scheint mir alles da zu sein.

Fazit – Ersteindruck

Ich bin begeistert! Ich finde alles was ich brauche (irgendwann). Zu behaupten es sei besser als Adobe, ist etwas vermessen, aber es ist auf jeden Fall eine Alternative mit einem attraktiven und fairen Preismodel, und irgendwie einfach leichter und flüssiger in der Handhabung. Ich glaube für viele ist Affinity eine betrachtenswerte Alternative. Vor allem hoffe ich, dass mit etwas Konkurrenz Adobe etwas vom hohen Ross geholt wird und  langfristig ihre Preisstruktur wieder in realistischeren Sphären ansiedelt.

Frau am KaffeetrinkenAffinity kann vieles, aber das Feature Kaffeekochen ist zur Zeit noch nicht implementiert.

Sponsoring

Das ist kein gesponserter Beitrag. Serif bezahlt mich also nicht dafür. Sollten Serif aber das Bedürfnis haben, ihre Dankbarkeit für diesen wohlmeinenden Beitrag zu zeigen, dann könnte meine Jacht ein neues Beiboot brauchen und einen Ersatzhubschrauber für das zweite Landedeck, danke.

Emotional Words – SEO-Optimation-Tool

Das SEO-Optimation-Tool meiner Webseite meint immer, ich gebrauche zu wenig emotionale Wörter. Also gut: Angst, Apokalypse, Aufruhr, Brutal, Bürste, Cyberpunk, Dilemma, Drama, Eklat, Flicken, Freude, Frieden, Gewalt, Glück, Hass, Hintern, Katastrophe, Krieg, Lachen, Leben, Leidenschaft, Liebe, Mut, Orgasmus, Panik, Revolution, Sex, Sterben, Schokolade, Skandal, Tritte, Tod, Trauer, Verzweiflung, Weinen, Weltuntergang. Und wenn das nun nicht reicht, weiss ich auch nicht…