Ein Triller in einer nahen Zukunft: In einer Welt, in der manche nur noch mit einem Roboter mit ihrer Umwelt agieren können, gilt es einen Mordfall aufzuklären.
Ein Virus ging um die Welt. Nein, nicht Corona. Schon lange vor Corona boten Viren praktischerweise dankbare Ursachen für allerlei Katastrophenszenarien, wie Zombie-Apokalypsen-Schreiber schon lange wissen. Im Science Fiction Roman «Syndrom» von John Scalzi gibt es zugegebenermassen weder Katastrophen noch Zombies. Der Virus, der um die Welt ging, löste bei ihm nämlich nur leichte Grippesymptome aus. Naja, bei den meisten. Einige jedoch erkrankten an einem Lock-In-Syndrom und werden «Haden» genannt. Haden können sich nicht bewegen, sprechen, atmen oder sonst wie mit der Umwelt agieren, in ihren Gehirnen sind sie aber wach und bei vollem Verstand.
Dank modernster Technik, gibt’s aber Abhilfe. Während ihre Körper zuhause an lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen sind, können die Haden ihren Geist mit einem «Threeps» verbinden und diesen steuern. Eine Art metallisches Roboterchassis, womit auch sie am normalen Leben teilnehmen können. Manche Haden ziehen die virtuelle Welt der realen vor. Warum sich mit den Beschränkungen der Realität abfinden? Und dann gibt es noch ein paar wenige Menschen, die in der Lage sind temporär einen Haden in ihr eigenes Gehirn zu laden und ihn die Kontrolle übernehmen zu lassen.
In diesem Umfeld spielt der in der nahen Zukunft angesetzte Thriller. In flüssiger, leicht verständlicher Art schreibt Scalzi einen spannenden Roman, in welchem zwei FBI-Agenten, einer davon ein Haden, einen Mord aufklären müssen. Typisch für Scalzi (Der übrigens 5 Vorlagen für die Erfolgsserie “Love, Deaths and Robots” geschrieben hat) wirft er nebenbei auch einen Blick auf die Folgen, die solche eine Gesellschaftsstruktur haben würde. Logisch und plausibel, kritisch und ohne zu moralisieren indem er logisch fortgeführte «Was-wäre-wenn»-Gedanken ausführt.
Wer solche Überlegungen nicht mag, kann diese leicht ausblenden und einfach einen guten spannenden Zukunftsthriller lesen. Wer sich mit ein paar sozial- und gesellschaftskritische Fragen auseinandersetzen will, kann dies auch, ohne dass man dafür einen Doktortitel braucht.
Fazit: 8 von 10 Men Of Steels
Eine riesengrosses Danke an die beste und tollste Nerderlei, die mir beim korrigieren und mit viel Zuspruch geholfen hat – und immer wieder hilft, einfach schon nur, weil es sie gibt und die auch meine hyperaktiven Phasen erträgt.
Sie hat auch einen sehr lesenswerten Blog unter www.nerderlei.de
(Und egal wie toll sie korrigiert, ich schaffe es immer Fehler vorbeizuschmuggeln oder neu reinzubringen.)
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