Nur die besten und talentiertesten meistern die Herausforderung die das Nomadenleben stellt. Eine Cyberpunk-Kurzgeschichte von Nastja, der Mox.
Publiziert am 22.4.2020 im Cyberpunk-Forum.com im Rahmen eines Foren-RPG-Spiels mit 3 Forenfraktion (Corpos, Nomads und Streetkids). Die Geschichten dienten als Propagandatexte und ab Teil 2 ist immer eine Filmanspielung dabei.
Irgendwann, irgendwo in den Badlands.
Liebes Tagebuch,
Bei den Nomads ist man ja frei zu machen was man will. Aber wenn man nicht ausgelacht werden will, muss man halt trotzdem ein gewisses Training absolvieren um als ein vollwertiges Mitglied zu gelten. Und heute war eine echt schwierige Übung dran, die ich meistern sollte. Einer der Nomads, ein Ausländer sowie der spricht, gab mir da Unterricht und übte mit mir. Und übte und übte…
Ich: „Das ist unmöglich, das kann man nicht schaffen!“
Ausbildner Yoga: „Unmöglich ist immer alles für Dich. Meine Worte, hörst Du sie nicht?“
Ich: „Meister, Metall in Bewegung zu versetzen ist eins, aber das hier, das ist etwas völlig Anderes.“
Yoga: „Nein! Nichts Anderes! In deiner Vorstellung nur! Vergessen musst Du das, was früher Du gelernt.“
Ich: „Also gut, ich werde es versuchen.“
Yoga: „Nein, nicht versuchen. Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Ich habe es versucht. Immer und immer wieder. Keine Chance, denke ich mir und sagte schlussendlich nach einer gefühlten Ewigkeit:
Ich: „Ich schaffe es nicht. Er ist einfach zu gross.“
Yoga: „Größe bedeutet nichts. Sieh mich an: nach meiner Größe beurteilst Du mich, tust Du das? Aber das solltest Du nicht. Denn der Motor ist mein Verbündeter. Und ein mächtiger Verbündeter ist er. Das Bewegungsmoment erschafft er… bringt ihn zur Entfaltung. Seine Kraft umgibt uns und verbindet uns mit der Strasse. Erleuchtete Wesen sind wir, nicht diese rohe Materie. Du musst sie fühlen, die Strasse, die Dich umgibt. Hier, zwischen Dir, mir, dem Baum, dem Felsen dort, allgegenwärtig! Ja, selbst zwischen Geländewagen und Parkplatz.
Ich: „Du willst das Unmögliche.“
Ich steige enttäuscht aus dem Pickup aus und setze mich resigniert auf den Boden. Yoga seufzt traurig, und wirft sich hinter das Lenkrad und parkt in 5 Sekunden ein.
Ich: „Das glaube ich einfach nicht! „
Yoga: „Darum – darum versagst Du. Einzuparken rückwärts ein Fahrzeug in doppelt grossen Parkplatz? So schwierig es ist nicht!“
Liebes Tagebuch, ich weiss nicht genau wie er das geschafft hat, aber ich glaube er hat irgendwie gemogelt!
Nomads: Es ist nicht so wichtig einparken zu können, wichtiger ist es unterwegs zu sein. Bewegung ist Freiheit. Regeln für die anderen, Freiheit für uns!