Der junge Möchtegern-Edgerunner Philip möchte zu einer grossen Nummer in Night City werden. Doch der Weg ist steinig und Night City verzeiht keine Fehler.5
Schweren Herzens muss ich die bisherige Form des MoxTAC – dem interaktiven #Cyberpunk2077-Textadventure – aufgeben. Ich schaffe es einfach nicht, die Geschichte in so kleinen Textpassagen weiterzuführen. Zu sehr muss ich auf künstlich herbeigeführte Entscheidungen hinarbeiten, die dann deplatziert und konstruiert wirken. Weder beim Lesen noch beim Schreiben stellt sich ein Lesefluss ein. Die Geschichte wird aber dennoch zu Ende geschrieben, jedoch wird der Text nur noch auf meiner Seite ersichtlich sein. Es werden noch 3 Episoden folgen und es wird nur noch für die finale Episode eine letzte Abstimmung geben, die das Ende der Geschichte bestimmt. Ich danke für euer Verständnis und fürs Mitmachen.
Sie entscheiden sich dafür, Juliettes Vorschlag auszuprobieren. Mit den Füssen voran versucht Juliette, mit Philips Hilfe, sich durch die enge Öffnung des Gitters zu quetschen. Es ist knifflig. mühsam und wirklich sehr eng doch es klappt mit viel Schweiss, Mühen und einigem Gefluche – und nach einer für beide Seiten äusserst peinlichen Situation, in der Philip helfen muss, gewisse Körperteile am Oberkörper zurechtzurücken, damit sie durch die schmale Öffnung kommt.
Beide atmen schwer, als Juliette endlich den Boden berührt. «Zum Glück hab’ ich nur die 220g genommen», meint Juliette schnaufend.
«Genau!» meint Philip, obwohl er eigentlich keine Ahnung hat, worum es geht. Er stützt sich mit beiden Händen am Gitter ab. «Also, du bist sicher, dass du wirklich einen Weg hier d…» Mit einem lauten Krachen löst sich die Verankerung des Gitters aus der minderwertigen Beton-Alternative und kracht, mitsamt Philip, unsanft auf den Boden. Sie sehen einander verdutzt an und beginnen dann erst zu kichern und anschliessend laut zu lachen. Das Lachen währt kurz, ist aber Balsam für beide Seelen.
Juliette hilft Philip auf und zusammen gehen sie weiter den alten unbenutzten Schacht der früheren Paketdrohnen entlang. «Hier geht’s bis zum Cargo-Verteilzentrum. Von dort kommt man zum technischen Bereich und zu den Fahrstühlen. Naja, früher zumindest. Aber ich denke, das wird sich nicht gross geändert haben.» meint Juliette, und tatsächlich erreichen sich kurz darauf die Räumlichkeiten der Haustechnik. Philip aktiviert die Restlichtverstärker seiner Kiroshis und nimmt Juliette an der Hand, um sie durch die kaum beleuchteten Gänge voll Kisten und Gerätschaften unbekannten Zweckes zu führen.
«Ich weiss gar nicht, wie ich dir eigentlich danken soll,» sagt Juliette beklommen, «dass du mir hilfst, obwohl wir uns gar nicht kennen. Das ist so surreal, aber Danke! Wie immer es auch ausgehen wird.»
«Ach keine Sache, Jule», antwortet Philip, «aber was genau, ich meine, was ist unser Plan? Haben wir einen?» Ihre Hand liegt warm und weich in seiner, während er sie durch den düsteren Gang führt.
Nach kurzem Schweigen antwortet Juliette mit gepresstem Tonfall. «Ich weiss nicht, ich habe einfach das Gefühl, ich muss es machen, um es abzuschliessen und um ein Ende zu finden. Vielleicht will er wirklich nur reden, vielleicht reicht deine Anwesenheit, dass du Zeuge bist, damit er keine krummen Dinger dreht. Aber er ist verschlagen, hinterhältig und skrupellos. Ich glaube, er hat etwas Übles im Sinn.»
«Soll ich ihn umlegen, oder was?» sagt Philip im gekünstelt coolem Tonfall. Er hat noch nie einen Menschen getötet.
«Ich weiss nicht», flüstert Juliette gepresst. «Vielleicht. Keine Ahnung. Oder du jagst mir ‘ne Kugel in den Kopf, weil ich lieber sterben würde, als zu ihm zurück zu müssen!»
Philip war sprachlos. Auf der einen Seite findet er das etwas sehr melodramatisch, auf der anderen Seite verknotet sich ihm der Magen, wenn er daran denkt, was Juliettes Vater ihr angetan haben mochte, dass sie solche Gedanken hat. Er wird von der Notwendigkeit, darauf eine passende Antwort zu finden, erlöst, da sie tatsächlich an einen Fahrstuhl gelangen.
«Ist der Fahrstuhl denn nicht gesichert?» fragt Philip. «Natürlich» sagt Juliette «aber die Leute von der Haustechnik, nun, die sind nicht gerade Intelligenzbolzen und haben seit Jahren dasselbe Passwort.» Sie stöpselt ihren DirectLink ein und gibt das Passwort «GiantMasterCock» ein. «Besonders viel Niveau und Kreativität haben sie übrigens auch nicht», sagt Juliette schmunzelnd. Das Fahrstuhldisplay wird grün, die Türe öffnet sich fast sofort und beide treten ein.
Juliette will schon das Stockwerk auswählen, als Philip sie davon abhält. «Warte mal! Wir sollten sicher gehen, dass kein Alarm ausgelöst wird. Lass mich mal ran». Er stöpselt seinen DirectLink ein und der Fahrstuhl fährt los: Nach unten! «Äh… ich hab noch gar nichts gemacht!» sagt Philip verwirrt. Juliettes Augen weiten sich ängstlich. Doch bevor sie etwas sagen kann, öffnet sich die Fahrstuhltür und ein Gang im diffusen blauen Licht erstreckt sich vor ihnen. Warme und sehr feuchte Luft dringt in die Kabine.
«Ich habe da ein ganz mieses Gefühl» murmelt Philip, zieht seine Pistole und lädt sie durch.
Vorsichtig mit der Pistole im Anschlag tritt Philip aus der Aufzugskabine, dicht gefolgt von Juliette. «Ich weiss, wo wir sind», sagt Juliette leise. «Mein Alter hat hier unten einen Lagerraum. Normalerweise kommt man dort per Warenlift rein, aber wir können bis ans Ende des Ganges, zwei Stockwerke die Treppe runter und dann sind wir fast da. Der Teil hier ist uralt und wird gar nicht mehr genutzt. Nur altes Techzeugs von früher ist noch da.»
Langsam und vorsichtig schleichen sie den Gang entlang, als Philips HUD eine eingegangene Nachricht ankündigt, die Philip instinktiv sofort öffnet. Ein etwas längerer, halbtransparenter Text legt sich über seine Sicht.
«Junger Mann, ich weiss nicht, wer sie sind, noch wie sie in diese Situation geraten sind. Da ich meine Tochter Juliette aber gut kenne, erlaube ich mir, ihnen meine Sicht der Dinge darzulegen, oder wie ich es nennen würde: Die Wahrheit.»
Philip stutzt kurz, kontrolliert den Absender und tatsächlich scheint es sich bei diesem um Jules Vater zu handeln: Prof. Dr. I. Jones. Der Text macht bisher keinen Sinn, hatte er doch ihn ursprünglich angeheuert. Das musste irgendeine linke Tour sein, trotzdem liest er weiter.
«Hat sie Ihnen vom ‘Kitab Al’Azif’, den legendären Schriften des Arabers Abdul Alhazred erzählt? Damit fing alles an. Als ich vor 4 Jahren diese Schriften in der Stadt ohne Namen in der arabischen Wüste gefunden hatte, dachte ich, das sei der Höhepunkt meiner akademischen Karriere. Ach, für die Details wirst du dich kaum interessieren. Umso ernüchternder war es, dass niemand den Text übersetzen konnte, weder KI noch die Kryptologen an der Universität.
Juliette war schon immer ein findiges Mädchen und voller Neugierde. Vor etwas mehr als 2 Jahren schlich sie sich in mein Büro, entwendete einen Stick mit dem eingescannten Texten und stöpselte ihn bei sich ein. Sie liess ihn Tag und Nacht drin, wie Aufzeichnungen später ergaben. Und langsam aber sicher wandelte sich Juliette, sie wurde immer verschlossener und wortkarger. Erst dachte ich, das sei halt typisches Teenagergezicke, zu spät habe ich bemerkt, dass sie gegen mich intrigiert. Sie verfälschte meine akademischen Schriften, brachte erst meine akademische Reputation, dann mich persönlich in Verruf, indem sie die unmöglichsten Gerüchte über mich streute.»
Philip ist irritiert. Was soll das? Denkt der Arsch echt, er würde auf eine Mitleidstour reinfallen? Trotzdem war seine Neugierde geweckt. Er und Juliette haben inzwischen das Ende des Ganges fast erreicht und sehen auf die alte Tür zum Treppenschacht vor ihnen. Philip liest weiter.
«Erst als ich die Aufzeichnungen des Sicherheitssystems kontrollierte, fand ich heraus, dass Juliette hinter allem stand. Dass sie sich in meine Korrespondenz hackte und Lügen verbreitete. Ich stellte sie zur Rede. Schlussendlich gestand sie alles ein und meinte, es sei nicht ihr Problem, wenn ich zu dumm sei um die Texte zu verstehen und rannte weg. Ich weiss nicht genau wie , aber es scheint, als hätte sie es wirklich geschafft, das ‘Kitab Al’Azif’ teilweise zu übersetzen. Sie sagte, etwa die Hälfte hätte sie geschafft und sei nun bereits im Besitz von Wissen, von dem ich nicht mal träumen könne. Es hat ihr Denken vergiftet und tut es immer noch, denn sie trägt den Splitter rund um die Uhr immer eingesetzt. Leider habe ich das nicht früh genug erkannt. Ich hab ihr mit einer Nachricht einen Daemon untergejubelt. Ich dachte wenn ich den Text verschlüssele könnte ich zumindest verhindern, dass ihre kranke Obsession, ihr Wahn zumindest nicht mehr schlimmer wird. Nur ich habe den Decodier-Schlüssel. Sie war nicht erfreut. Und sie rächte sich. Irgendwie gelang es ihr, alle Aufzeichnungen der Schriften und auch das Original selbst zu zerstören. Das Hacken war in unserer Familie schon immer ein Hobby gewesen.
Und es gelang ihr, mich zu vergiften. Ich weiss nicht wie und auch die Ärzte waren ratlos. Als ich noch Ärzte hatte, zu denen ich gehen konnte, bevor sie mich als Hochstapler und Monster anschwärzte. Sie hat mir alles genommen, Ansehen, Gesundheit, Vermögen und Freunde. Seitdem friste ich hier in einer Lagerhalle mein Dasein und warte darauf, dass sie zu mir kommt, denn sie wird den Decodier-Schlüssel wollen um auch den Rest der Schriften zu lesen.»
Die etwas sehr langatmige Erklärung verwirrt Philip, erscheint ihm aber sehr konstruiert. Inzwischen sind sie die Treppen runter und stehen bald darauf vor einer Metalltür mit der Aufschrift “Privatbesitz – Eintritt verboten!” Der Text geht noch weiter, doch Philip löscht die Nachricht. Er vertraut Juliette, er fühlt sich ihr nah, auch wenn sie sich noch nicht so lange kennen.
«Da hier ist es!» sagt Juliette klamm.
«Und wie stellst du dir das vor? Was sollen wir machen, wenn wir drin sind?” fragt Philip und schaut sich derweil um. Auch ein Infrarotscan seiner Kiroshis zeigt keine Überwachungskameras, das Fadenkreuz des Zielerfassungssystems irrt nervös hin und her, wo immer er auch den Lauf seiner Unity hin richtet.
«Er hat einen Splitter. Dort ist alles drauf, was er…», Juliette schluckt und spricht dann gepresst weiter, « … mit mir gemacht hat. Es hat ihn angemacht alles aufzuzeichnen wenn er… Wenn du Ihn zwingst, uns den zu geben, hätten wir ihn in der Hand.»
Philips Magen zieht sich vor Mitleid schmerzhaft zusammen und er hat einen Kloss im Hals. Trotzdem, in einem unkontrollierbaren fernen Teil seines Gehirns, fragt er sich, ob es Zufall ist, dass Sie wirklich, wie der Professor Jones gesagt hat, einen Splitter will. Aber Philip ist nicht auf der Strasse gross geworden, in dem er Philosoph gespielt hat. Er wirft sich gegen die Tür. Sie knallt auf, offensichtlich war sie nicht verschlossen. Die Waffe im Anschlag betritt er den Raum, der in rotes schummriges Licht getaucht ist. Der kleine Raum ist voller Gerümpel und stinkt nach Schimmel und Verfall. Die Luft ist heiss und feucht. Fast in der Mitte des Raumes sieht er eine zusammengesunkene unförmige Silhouette auf einem Sofa. «Keine Bewegung!» schreit Philip und tritt langsam näher, gefolgt von Juliette.
«Ich bin unbewaffnet und gar nicht in der Lage euch was zu tun», ertönt eine schwache, seltsam röchelnde Stimme von der eingesunkenen Gestalt her.
Philip tritt langsam näher und ihm stockt der Atem. Bodymodifikationen, Sucht, Krankheiten … Er hat schon viele entstellte Menschen gesehen, doch was da im Sessel hockte, war kaum noch als Mensch wiederzuerkennen. Eine fette Gestalt, die Assoziationen an eine Kröte weckt, unnatürlich grosse Glubschaugen, schüttere unregelmässige Haarbüschel auf dem Kopf und eine kranke graue, schuppige Haut. Dass die Gestalt ein Cordjackett trug, bringt die Absurdität nur noch mehr zur Geltung. Philip starrt sprachlos das Wesen auf dem Sofa an.
«Na wie gefällt dir das, Jule?» krächzt es. «Zufrieden damit, was du aus mir gemacht hast?»
Philip ist ganz auf die Gestalt auf dem Sofa fokussiert und bereit abzudrücken. Noch nie hat er was Unnatürlicheres und Ekelhafteres gesehen. Hinter ihm sagt Juliette mit gepresster aber resoluter Stimme: «Ich weiss nicht, was du mit dem Theater bezweckst, was du diesmal für eine Show abziehst, aber wir fallen nicht drauf rein. Und es ist mir auch egal, ich will nur den Stick, den mit den Aufzeichnungen und dann sind wir weg, wenn nicht…»
Ein atemloses Keuchen von Dr. Jones unterbricht sie. Philip braucht einen Moment um zu erkennen, dass es wohl ein Kichern ist.
«Ach Jule», sagt Dr. Jones, «womit willst du mir drohen? Du hast mich schon zugrunde gerichtet. Ich ertrage kein Licht mehr, nur noch dieses grässliche Rotlicht und wenn die Luftfeuchtigkeit unter 80% ist, fällt mir ebenfalls die Haut in Schuppen vom Leib, mein ganzer Körper verrottet. Womit willst du mir noch drohen? Doch sage mir, Jule, wie hast du das gemacht? Ein biologisches Virus? Nanomaschinen? Invasive DNA-Resequenzierung? Schau mich an zu was du mich gemacht hast, zu einem Monster!»
Schweigen. Dann, nach einer Weile, sagt Juliette «Das Monster warst di schon lange! Ich weiss nicht ob du nun irre bist oder was das soll. Es interessiert mich auch nicht. Rück einfach den Stick raus und du bist uns los und kannst dich hier in deinem Wahn suhlen. Wenn du Mitleid erwartest, nach allem was du mir angetan hast, liegst du falsch! Von mir aus kannst du hier verfaulen!»
«Ich erwarte nichts mehr», entgegnet Dr. Jones müde, «Ich sterbe. Ich glaube nicht, dass ich noch länger als ein paar Wochen durchhalte. Und auch wenn ich dich anfänglich noch retten wollte, Jule, inzwischen ist mir sogar das egal, mach was du willst. Wenn ich dir den Splitter gebe, wird er dich vollends zerstören, doch das liegt nicht mehr in meiner Hand.»
«Ach ja? Und warum», mischt Philip sich ins Gespräch ein, «hast du mich angeheuert?»
Dr. Jones macht ein seltsames schnarrendes Geräusch und antwortet: «Ich habe keine Ahnung, wer sie sind, junger Mann, und es interessiert mich auch nicht wirklich. Aber garantiert habe ich niemanden “angeheuert” und sicher keinen, der kaum alt genug ist, um sich zu rasieren. Hmm… aber ich frage mich, mit welchen Lügen sie dich rumgekriegt hat? Was hat dir Jule erzählt?»
«Höre endlich auf Scheisse zu quatschen. Denkst du, wir fallen auf deine verfickte Scheissshow rein? Rück den Splitter raus, jetzt! Du bist ja wahnsinnig!» kreischt Juliette aufgebracht hinter Philips Rücken. Es klingt, als würde sie weinen.
Dr. Jones holt vorsichtig und langsam einen Splitter aus einer Tasche seines Cord Jacketts. «Warum lassen wir deinen Begleiter nicht entscheiden?» sagt er und wendet sich dann Philip zu. «Schau ihn dir an, Junge. Ich weiss nicht, was sie dir erzählt hat. Vielleicht solltest du dir selber ein Urteil bilden? Oder bist du ihr schon so hörig?» und hält Philip den Splitter in seiner zittrigen, grauen und schuppigen Hand hin. «Schau rein und entscheide, ob du ihr den wirklich aushändigen willst oder ob du nicht findest es wäre besser den Splitter zu zerstören damit es nicht noch schlimmer wird mit ihrem Wahn.»
«NEIN! Ich werde sicher nicht zulassen, dass er die Aufnahmen sieht wie… wie du mit mir…» kreischt Juliette.
Philip nimmt den Splitter von der Kreatur entgegen, die behauptet Dr. Jones gewesen zu sein.
«Tu’s nicht!» schreit Juliette hinter seinem Rücken, «Gib ihn mir!»
Ist es morbide Neugier? Instinkt? Oder einfach der Wunsch, endlich durchzublicken, was hier los ist? Philip gibt sich einen Ruck und steckt ihn rasch in den freien Neuralport und beginnt, umgehend den Inhalt zu sichten. Es befindet sich nur eine einzelne Datei darauf. Philip ist ein Streetkid, ein Junge fürs Grobe und kein Netrunner, aber er weiss genug um zu erkennen, dass es sich nicht um Sinnesaufnahmen handelt, sondern um einen sehr langen und komplizierten Dechiffrierschlüssel
Eisige Kälte gefolgt von brennendem Schmerz schiesst durch seinen Rücken.
Einen Menschen mit einem Messer erstechen ist nicht so einfach, wie es in den Medien dargestellt wird. Das Messer neigt dazu, in der Hand eines ungeübten Angreifers an Knochen und Knorpel abzuprallen, was schon mehr als einmal Philips Leben gerettet hat. Was Philip an Erfahrung missen lässt wird durch seine jugendlichen Instinkte mehr als aufgewogen. Er wirbelt herum und gleichzeitig zündet er den experimentellen Reflexbooster, den er von Wakako erhalten hat. Ihm wird übel, aber gleichzeitig scheint sich die Zeit zu verlangsamen. Als er die halbe Drehung vollendet sieht er Juliette, die mit hasserfüllten Blick ausholt, um ein weiteres Mal zuzustechen. Mit seinem Neurotoxinmesser, dass er ihr überlassen hat! Ein intelligenterer Mensch hätte sich vielleicht gewundert, wäre enttäuscht gewesen, ob des Verrats oder sogar unsicher, was gerade passiert. All diese Gedanken stellen sich Philip nicht, er reagiert einfach.
Das Fadenkreuz, dass die Kiroshis einblenden und mit der Unity in seiner Hand synchronisieren, kommt ihm wie das natürlichste der Welt vor. Dank seines Booster schafft er es schnell auf Juliettes Oberkörper zu zielen, bevor sie wieder zustossen kann. Laut hallt der Knall der Waffe zweimal durch die Halle. Juliette, von 2 Geschossen in das Herz getroffen, wird nach hinten geschleudert. Blut spritzt durch die Gegend. Regungslos bleibt sie liegen.
Die Zeit normalisiert sich wieder für Philip. Ihm wird schwarz vor Augen, ihm ist übel. Ist es das Neurotoxin des Messer? Oder dee Nebenwirkung des Boosters? Erschöpft lässt er sich im Schneidersitz auf den Boden fallen und versucht seinen Atem wiederzufinden. Da hört er ein Geräusch.
Fassunglos sieht er, wie sich Juliette langsam wieder aufrichtet. Das kann nicht sein!
«Verdammte Idioten» krächzt Juliette. «Glaubt ihr wirklich ihr könntet mich aufhalten? Du! Du hättest ihn umbringen sollen, Schlappschwanz!» sagt sie zu Philip und kämpft sich mühsam wieder auf die Beine. «Und du alter Sack?», geifert sie zu ihrem Vater, «dich mache ich nun eigenhändig kalt. Du hast geglaubt… es ist keine Wissenschaft, die dich so zugerichtet hat, sondern der Zauber aus den Schriften des Arabers. Du hast nicht daran geglaubt, aber ich habe erkannt, welche Wahrheiten und Macht in R’lyeh lagen. ER hat es mit gesagt,der Sendbote der Grossen Alten. Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod be… »
Eine weiterer Schuss und Juliette wird wieder von den Füssen gefegt. Diesmal sollte sie liegenbleiben, denkt sich Philip und lässt die Unity sinken, es sei denn, sie kann auch mit einer Kugel im Hirn noch überleben.
Ein Ächzen und Knarren von der anderen Seite des Raumes ertönt, als sich Dr. Jones mühsam vom Sofa erhebt. «Ich hab’s dir gesagt, kleiner, sie war total durchgedreht. Diese Schriften haben ihren Verstand geraubt»
«Scheisse! Verfickt nochmal» flucht Philip schwach. «Und ich bin auf ihre Tour reingefallen. Sie hat mir Sachen erzählt, naja, angedeutet, dass sie von ihnen missbraucht wurde. Und ich Idiot habs einfach abgekauft»!
Philip hat Mühe wach zu bleiben und schliesst die Augen. Doch er hört Dr. Jones Antwort noch gut genug. «Naja, weisst du», sagt Jones mit seiner unmenschlichen Stimme, während er näher schlurft, «meine Frau ist gestorben, ich war viel unterwegs. Und wenn ich mal zuhause war… nun ein Mann hat seine Bedürfnisse und warum ein Joytoy engagieren, wenn Juliette doch…»
Philip fühlt innerlich nichts mehr, als er mit letzter Kraft seine Augen öffnet, Dr. Jones ins Visier nimmt und die restlichen 9 Kugeln seiner Unity in den missgestalteten Körper pumpt.
Philip fühlt, wie das Bewusstsein zu verlieren droht, aber es ist ihm egal, ebenso ob er je daraus wieder erwachen wird.
Erlösende Schwärze.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die teilweise oder ganz mitgelesen und mitgemacht haben. Auch wenn ich mit der Geschichte nicht wirklich zufrieden bin, war es für mich eine sehr lehrreiche Erfahrung. Die ursprüngliche Idee einer interaktive Geschichte, musste ich leider aufgeben, weil ich mit der Kurzform der einzelnen Textschnippsel nicht zurechtkam.
Zu Vieles wurde aus Platzgründen nicht erzählt, zu wenig World- und Charakterbildung betrieben. Trotzdem hab ich viel gelernt, unter anderem auch, mit verschiedenen Erzählstilen zu experimentieren und ich habe versucht verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Bitte beachtet, dass ich Laie bin und null Ahnung und Ausbildung habe in diesem Bereich, nur einen sturen Schädel.
Ich habe die Geschichte so gut wie möglich beenden versucht, ohne ihr untreu zu werden und ohne zu sehr vom vorherigen Schreibstil abzuweichen. Ich hoffe, der eine oder andere konnte sich trotzdem ein wenig unterhalten.
Ein ganz grosses Dankeschön geht an meine Seelenigelin Nerderlei dank derer die Anzahl der Rechtschreibfehler um 99.874% reduziert wurde und die mich immer mit Motivation und Ansporn unterstützt hat. Danke meine Muse!
MoxTAC - Auge um Auge Der junge Möchtegern-Edgerunner Philip möchte zu einer grossen Nummer in Night City werden. Doch der Weg ist steinig und Night City verzeiht keine Fehler. Auge...
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